Eigentlich wollte ich Euch ja schon längst ein paar Urlaubsimpressionen
zeigen! Bei dem momentanen Herbstwetter schwelge ich natürlich auch nur all zu
gerne in den Erinnerungen an die schöne Schiffsreise, die wir diesen Sommer
unternommen haben.
Aber ich greife jetzt mal einfach vor und zeige Euch direkt den 2.
Landausflug, den uns unsere Reise bot. Denn diese Fotos reizten mich jetzt erst
mal einfach mehr und es machte riesigen Spaß, sie zu sichten und zu bearbeiten!
Lost Places!
Kennt Ihr welche? Meine bessere Hälfte und mich reizt das Thema schon
etwas länger, - einfach ein paar verlassene, mittlerweile nicht mehr genutzte
und vielleicht von der Natur zurückeroberte Orte aufzusuchen und zu
fotografieren....?
Aber wenn man dann mal vor einem solchen Platz steht,
braucht man ja auch noch die nötige Traute, hineinzuluschern und womöglich
nicht auch noch zwei Kinder im Schlepptau, denen man im Leben ja nie Verbotenes
erlauben würde bzw. auch noch dazu anstiftet (ich sach nur Vorbildfunktion und
so.... ) Insofern lagen unsere Pläne bislang immer ziemlich brach.
Bis wir in Kotor waren!
Kotor ist ein knapp 6000-Einwohner-Städtchen in Montenegro und liegt in
einem ziemlich toll anzusehenden Fjord - ja, sowas gibt es auch im Mittelmeer,
- wusste ich bislang auch nicht. An unserem Besuchstag lag im Hafen auch noch
die Europa II - und somit hatte die wirklich schön anzusehende Stadt auf einen
Schlag 3000 Paar Beine, die mehr durch ihr "durchtrampelten". Das ist
leider dann auch schon einer der wenigen Nachteile an Schiffsreisen, dass man
leider nicht wirklich allein ist.
Aber zurück zu Kotor. Die Stadt ist - wie gesagt - wirklich sehenswert.
Eine alte Stadtmauer umgibt sie und innendrin winden sich viele Gassen und
kleine Plätze. Es gibt ein paar reizende kleine Kirchen, ein paar mehr - ob
wirklich reizend, weiß ich nicht - Restaurants und Cafes und ebenfalls ein paar
schöne Lädchen. Was wir aber auch gleich bei Hafeneinfahrt entdeckten, war ein
verlassenes Hotel - das Hotel Fjord.
Das Hotel ist wirklich nicht klein, liegt in allerbester Lage unmittelbar
in Küstennähe mit Zugang zum Wasser und sofort fragten wir uns, warum denn
bitte dieses Hotel so verlassen aussieht?
Und es kam natürlich, wie es kommen musste. Wir begaben uns auf das
touristische Programm einmal quer durch Kotor, - beschlossen aber dabei
schnell, doch noch mal eben zumindest einen kleinen Blick auf das Hotel zu
werfen. Bei knapp 6000 Einwohnern kann die Stadt schließlich nicht so groß
sein, als dass man dieses nicht mal eben fußläufig und natürlich mit den zwei
absolut geduldigen und den Plänen der Eltern verständnisvoll gegenüberstehenden
Kindern erreichen könnte.
Und damit begann für uns - und
zum Glück auch für unsere zwei mitreisenden Kindern - der wirklich spannende
Teil des Tagesbesuchs in Kotor!
Mit einigen wenigen Schritten umrundeten wir das Hafenbecken und
gelangten relativ schnell zu dem verlassenen Hotel. Es war weder großartig
abgezäunt, noch wirklich verlassen. Offensichtlich tummelten sich hier ein paar
Einwohner der Stadt, die die Nähe zum Wasser als Naherholungsgebiet nutzten.
Und so fühlten wir uns ja gar nicht mehr so unwohl und erst recht nicht mehr
als "Eindringlinge" in einen verlassenen Ort und konnten ganz in Ruhe
diesen Lost Place besichtigen. Naja - hineingetraut haben wir uns dann doch
nicht, obwohl tatsächlich an einer Stelle die Möglichkeit bestanden hätte. Aber
- die Angst.....und natürlich die Verantwortung! ;-)
Aber auch von außen boten sich so viele tolle Fotomotive und immer
wieder rätselten wir, warum man diesen Platz so vergammeln lässt.... Genau das
ist ja auch der Reiz an Lost Places - die vielen, unzähligen Geschichten, die
an und um so einen Ort spielen....?
Inzwischen haben wir natürlich mal gegoggelt und wissen nun, dass leider
auch dieses Gebäude mit der wirklich tollen Lage ein Opfer der Machtspiele des
Investments & der Banken geworden
ist. Oder vielleicht des Größenwahns?
Die montenegreanische Regierung hat dieses vor ca. 6 Jahren an einen
irischen Investor verkauft, der versprach, das Hotel natürlich gewinnbringend
für die Region wieder aufzubauen. Aber leider floss außer der ersten Anzahlung
nichts in die Taschen der Region, das Hotel liegt seitdem brach und wurde somit
quasi zum Tode verurteilt. Schade.... Denn so übel sah es bestimmt nicht immer
aus!
Für uns war dieser ausgiebige Besuch im Nachhinein das Highlight des
Tages in Kotor. So sehr wir auch Schiffsreisen mögen, - die Menschenmassen die
manchmal an einem Tagesausflug wie diesem in der reizenden, aber halt kleinen
Innenstadt zusammentreffen mögen wir definitiv nicht. Und daher planen wir
Landgänge in der Regel immer selbst, buchen keine der angebotenen Ausflüge und
versuchen stattdessen lieber, den Tag in Eigenregie, ggf. mal mit einem
gemieteten Privattaxi und halt ganz individuell zu gestalten.
Manchmal lassen wir daher lieber die typischen Sightseeing-Highlights
einfach mal wie im vergangenen Jahr die Akropolis in Athen oder dieses Jahr das Achillion von Korfu aus und gehen
stattdessen lieber "Nebenwege" bzw. besichigen die kleineren aber
meist nicht weniger sehenswerten Touri-Highlights. Aber das ist sicherlich
Geschmackssache!
Auf den Geschmack gekommen sind wir aber auf jeden Fall in puncto
Besichtigung von Lost Places! Es macht einfach Spaß zu überlegen, welche Rätsel
und Geschichten ein solcher Ort umgibt!
Kennt Ihr auch Lost Places? Und seid Ihr schon ganz todesmutig in einen solchen Ort "eingedrungen"?
Kennt Ihr auch Lost Places? Und seid Ihr schon ganz todesmutig in einen solchen Ort "eingedrungen"?
2 liebe Worte
Ich liebe lost places!! Da bekommt ich direkt Sehnsucht wenn ich die Bilder sehe, mir auch wieder einen zu suchen!
AntwortenLöschenIch mag mehr Urlaubsbilder sehen :)
Beeindruckende Bilder, liebe Petra! Wie es dort wohl aussehen würde, wenn alles ganz anders gekommen wäre...?
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Mara Zeitspieler
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